St. Martin in Morken

 

 

 Über Jahrhunderte war die Morkener Pfarrkirche St. Martin das Wahrzeichen des Ortes.

 

  

 

Seit dem 11. Jahrhundert fand die Morkener Kirche schon Erwähnung, vermutlich war sie aber noch viel älter. Im Jahre 1896 - 97 wurde die baufällige Kirche bis auf den Turm abgebrochen.

 

Der mit Efeu umrangte Turm blieb erhalten und diente der Morkener Bevölkerung als Marienkapelle.

Der Eingang zur Marienkapelle.

In unmittelbarer Nähe zur alten Pfarrkirche St Martin lag der Pfarrhof - der um 1540 neu aufgebaute "Wiedenhof". Heute erinnert in Kaster ein Straßenname an den alten Morkener Wiedenhof.

 

Hier die Ostansicht mit der Rückseite des Kalvarienberg, dahinter kommt die alte Pastorat noch raus.

 

Die alte Pastorat mit dem Kirchturm.

 

Im Vordergrund der alte Friedhof.

 

Im Zuge des weiter vorrückenden Braunkohletagebaus wurde nach dem Pielshof auch die ersten Häuser und der Kirchberg von Morken erreicht. Vor dem Abbruch und der Sprengung des Kirchturms begannen 1953 ausführliche archäologische Ausgrabungen rund um das Gelände.

 

Neben einer römischen Villa fand man auch mehrere Gräber aus der Frankenzeit. Eines dieser fränkischen Gräber hatte besonders wertvolle Grabbeilagen und so sprach man schnell vom Fund des "Morkener Fürstengrab".

 

"Hoher Besuch" in Morken, der 5. von links mit dunkler Brille, Dr. Wilhelm Warsch. Er setzte sich in diesen Jahren persönlich für die Erhaltung von Alt-Kaster und somit für die angrenzende Umsiedlung nach Kaster ein. Später wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Kaster ernannt. Heute erinnert in Kaster eine Straße an ihn die den den Namen Wilhelm Warsch trägt.

 

Mit Interesse verfolgen die Bürger die Ausgrabungsergebnisse.

 

Die freigelegte Römervilla.

Einige Grabbeilagen im Morkener Fürstengrab.

 

Im freigelegten Fürstengrab der Schädel mit dem goldenen Spangenhelm.

Der größte Fund im Morkener Fürstengrab war der Fürstenhelm, hier im Zustand kurz nach der Bergung.

Frankenhelm nach der Restaurierung. Das Morkener Fürstengrab mit seinen Beilagen ist heute im LVR Musuem in Bonn zu sehen.

 

 

Neben dem Gotteshaus stand der Kalvarienberg von 1531, eine Lebensgroße Kreuzigungsdarstellung. Unterhalb an der Mauer angebrachte Grabplatten erinnerten an verstorbene Priester der Pfarre.

Der Kalvarienberg im Jahre 1896 kurz vor dem Abbruch des Kirchengebäudes. Rechts im Bild sind Pastor Sandkaulen mit seinem Vikar.

Als Stifter des Kalvarienberges 1531 ist das Harffer Adelsgeschlecht Godert von Harff und seine Ehefrau Johanna von Gertzen genannt.

 

 

Der Wappenstein der Stifter am Kalvarienberg.

Im Zuge der bevorstehenden Abbruch des Krichbergs und Sprengung des alten Kirchturms wurde der Kalvarienberg zerlegt, 2 Jahrzehnte zwischen gelagert und zur Restaurierung gebracht.

Heute ist der Kalvarienberg in Kaster an St. Martinus wieder angebracht und erinnert an die 1. Pfarrkirche in Morken.

 

 

Das Abschiedsfest vom Morkener Kirchberg im Jahre 1954.

 

 

 

Am 02. Mai 1954 verabschiedete sich die Bevölkerung vom Kirchberg mit einem Feldgottesdienst.

 

 

Der Abbruch

 

 

Der Kirchturm in Vorbereitung zur Sprengung. Die hölzerne Eingangstür wurde in ein Gebäudeteil im Harffer Schloss wieder eingebaut. Nach dem Abbruch von Schloss Harff ist sie heute auf Gut Ingenfeld eingebaut.

 

Am 16. November 1956 wurde der Kirchturm von St. Martin in Morken gesprengt.

 

Die Ersatzkapelle

 

Die Morkener Bürgerschaft wollten im Zuge der Spregung des Kirchturms jedoch gerne wieder eine Kapelle, auch wenn es absehbar war und nur für ein paar Folgejahre, eine neue Ersatzkapelle haben. In denkbar kurzer Zeit errichteten die Bürger in Eigenregie eine neue Marienkapelle. Sie lag nur etwa 100 Meter vom alten Standort entfernt.

 

 

 

 

Die Eingangstür der Kapelle. Über der Türe stand: "Anno 1955 - Maria immer hilf""

 

 

 

 

 Das Einweihungsfest der Kapelle 1955.

 

 

Zum Morkener Schützenfest wurde die neue Kapelle am 21. August 1955 durch Pastor Stefan Lückeroth eingeweiht. Die Schützenbruderschaft überführt die Lourdes Madonna der alten Kapelle in die neue. Unter großer Beteiligung nahmen alle Ortsvereine von Morken und Harff teil.

 

 

 

In den 1970ziger Jahren musste auch die Ersatzkapelle dem Tagebau wieder weichen.  

 

 

 

 

 

Im Zuge der Umsiedlung von Morken - Harff gründete sich ein Morkener Kapellenverein. Dieser bewirkte es auch das wieder eine neue Kapelle am neuen Standort in Kaster errichtet wurde. Diese neue Kapelle in Kaster trägt den Namen Ave Maria Morken und erinnert an den alten Kirchturm und die Ersatzkapelle.

 

Die Marienkapelle "Am Wiedenhof" in Kaster.